Der Pfingstkönig

Er gehört zu den eigentümlichsten Bräuchen in Pannonien: Die jährlich zu Pfingsten stattfindende Kür zum Pfingstkönig. Mehrere Stunden lang dauert das „Ankleiden“ mit frischen Lindenblättern. Diese Zeremonie wird von den Männern in akribischer Einhaltung der traditionellen Abläufe durchgeführt. Hohes Geschick und Wissen um die handwerkliche Technik gehören dazu, um das Blätterkostüm stabil und haltbar zu gestalten. Zum Schluß bekommt der Bub bei diesem Initiations-Ritual auch eine Kopfbedeckung aus dichtem Laub. Ab nun ist er blind und muß an warmen Tagen durch Trinkhalm mit Wasser versorgt werden. Der Pfingstkönig wird von Mädchen flankiert und so durch das Dorf geführt. Geschenke erwartet die Gruppe beim Läuten an Türen. Eine mitgeführte Musikkapelle spielt manchmal auf und die schlangenförmige Prozession ändert ihre Formation zum Kreis und tanzt im Reigen.

Der längste Tag des Jahres

Sonnenwende in der Buckligen Welt. Die kürzeste Nacht wird ausgelassen gefeiert. Im Keltendorf in Schwarzenbach wird ein großes Sonnwendfeuer abgebrannt. Hunderte Menschen sind zusammengekommen und wandern in einer Prozession um den Scheiterhaufen. Manche haben Stierhörner am Kopf und ihre Oberkörper mit Okker bemalt. Archaische Fanfarenklänge begleiten den Zug. Dann werfen sie ihre Fackeln in die Mitte und entfachen das Feuer. Die Hitze ist so groß, dass man sich in großem Abstand im Kreis aufstellt. Eine Tänzerin erscheint. Sie hat  lanzenähnliche Lichtspeere und jongliert damit in einem Limbotanz vor der Feuerwand. Ihre kleinen Flammen verschmelzen mit dem Großen zu einer weiß-gelben Plasmafläche.