Gefrorene Trompeten

Egal zu welcher Jahrezeit, bei Firma SCHAGERL im niederösterreichischen Mank werden Trompeten höchster Güte hergestellt. Manche Musiker behaupten sogar, es seien die besten Instrumente der Welt. Ein wohl gehütetes Geheimnis ist die Rezeptur der blauen Masse, welche in die Trompeten gefüllt wird, damit sie formgerecht gebogen werden können. Nach der Befüllung der Schalltrichter mit der Masse wird in einer Kältekammer bei arktischen Temperaturen gekühlt. Etwa minus 80 Grad Celsius zeigt das Thermometer. Danach wird Jedes Instrument durch Biegen von Hand in Form gebracht. Die erstarrte Masse verhindert, dass das Messing unschön einbuchtet. Ein Instrumentenbauer scherzt während der Arbeit; „Hoffentlich vergisst die nächste Abteilung der Produktion nicht, das blaue Zeug rauszuwaschen, sonst gibt es beim ersten Solo Seifenblasen!“

Medizinfrau vor der Schwitzhütte

Nicht in Utah oder Arizona hat Medizinfrau Inge ihre Schwitzhütte, sondern in Lunz am See neben dem rauschenden Ybbs-Gebirgsfluss. Sie sitzt beim Altar und schwenkt ihre Friedenspfeife in die vier Himmelsrichtungen. Das Gerüst der Hütte ist aus gebogenen Haselstöcken. Decken in mehreren Lagen bilden dasDach. Fluss-Steine werden im offenen Feuer bis zur Rotglut erhitz und in die Hütte gelegt. Die Steine stellen in der schamanistischen Religion Brüder, Schwestern und Verwandte dar.  Ist man einmal im Schwitzzelt, bewegt man sich in Richtung des Sonnenkreislaufes, also im Uhrzeigersinn. Es ist so finster, dass eine Rassel weitergereicht wird, an denjenigen, der sprechen wird. Die Ahnen werden zu persönlichen Anliegen befragt und zu Themen, welche Mutter Erde betreffen. Tabak und weißer Salbei werden auf die glühenden Steine gestreut, Trommeln und Gesang dringen nach draußen. Eine Sitzung im Schwitzzelt kann einen halben Tag dauern.