Dörren für den Winter

Wenn im Herbst die Äpfel, Zwetschken und Birnen von den verstreut um den Bauernhof stehenden Bäumen fallen, ist die Zeit des Obst-Dörrens. Für einige Wochen ist das Dörrhaus am Rand der Wiese ein kleines, aber wichtiges Wirtschaftsgebäude.  Es ist eine urtümliche Art der Haltbarmachung von Nahrung.  Obst Sammeln, in Laden Schlichten, Sortieren und unter der Einwirkung von trockener Hitze entwässern. Jedes Stück wird mehrfach gewogen, eigeschätzt, zugeordnet, behandelt. Um eine Birne in eine Kletze zu verwandeln, muß Leonore Latschbacher aus dem Mostviertel eine Woche lang im 3-Stunden-Rhythmus einheizen, rund um die Uhr. Das Dörrhaus steht abseits des Hofes, auch wegen der Brandgefahr. Belohnt wird die Familie mit eigenen Dörrpflaumen für den Zwetschkenkrampus, Apfelchips und Apfelscheiben für das Studentenfutter und Kletzen für das Weihnachts-Früchtebrot.