Tausende Fische kreisen im klaren Quellwasser des Stiftes Kremsmünster. Der Wasserreichtum des Traunviertels hat die Mönche schon vor einigen hundert Jahren auf die Fischzucht gebracht. Um die Klosterküche für „Karpfen gebacken“ oder „Forelle blau“ mit fangfrischen Tieren zu versorgen, muß man aber nicht für jeden Fang die weite Reise zum Teich antreten. Einmal im Jahr wird mit großem Personalaufwand mit Netzen abgefischt. Die lebenden Karpfen und Forellen werden in den Fischkalter des Stiftes transferiert. Hier schwimmen die Schuppen- und Graskarpfen jetzt in einem der fünf Becken der feudalen barocken Säulenhalle. Viele Generationen seit 1692. In der Mitte jedes der Bassins wacht ein männlicher Schutzpatron aus dem Christentum und der griechischen Mythologie wie hier „David mit dem Bären“. Barocke Fresken an den Kuppeln. Jagdtrophäen an den Wänden. Aus den Wasserspeiern plätschert das Wasser. An der Wand hängt eine Balkenwaage mit Gewichtern. Im Winter werden die Fische an die weltliche Laufkundschaft verkauft. Dietmar, der Forst- und Fischwart steht dann im Schlachtraum, mit Gummischürze, Metallgewebe-Handschuhen und einem sehr scharfen Messer und fragt dann die Kundschaft: „Filettiert, geschuppt und ausgenommen oder lebend im Ganzen?“
Schlagwort: Architektur
Küstenwache in Sardinen
„Salvataggio“ kann man auf dem Aussichtsturm des Rettungsschwimmers lesen: „Rettung“. Um fünf Uhr morgens branden die Wellen heran. Wenn das Salzwasser in den Sand einzieht, gluckst es leise und die Feuchtigkeit hinterläßt einen dunklen Rand. Regenwolken schieben sich auf die Costa Verde zu. Wenn der Rettungsschwimmer der Gemeinde Arbus gegen 9 Uhr seinen Turm besteigt, wird wahrscheinlich noch niemand hier baden. Er wird seinen 8-Stunden Arbeitstag damit zubringen, die Schwimmer zu beobachten.