Gefrorene Trompeten

Egal zu welcher Jahrezeit, bei Firma SCHAGERL im niederösterreichischen Mank werden Trompeten höchster Güte hergestellt. Manche Musiker behaupten sogar, es seien die besten Instrumente der Welt. Ein wohl gehütetes Geheimnis ist die Rezeptur der blauen Masse, welche in die Trompeten gefüllt wird, damit sie formgerecht gebogen werden können. Nach der Befüllung der Schalltrichter mit der Masse wird in einer Kältekammer bei arktischen Temperaturen gekühlt. Etwa minus 80 Grad Celsius zeigt das Thermometer. Danach wird Jedes Instrument durch Biegen von Hand in Form gebracht. Die erstarrte Masse verhindert, dass das Messing unschön einbuchtet. Ein Instrumentenbauer scherzt während der Arbeit; „Hoffentlich vergisst die nächste Abteilung der Produktion nicht, das blaue Zeug rauszuwaschen, sonst gibt es beim ersten Solo Seifenblasen!“

Eisschollen in Pannonien

Meterhoch getürmte Eisplatten am Südstrand von Podersdorf verstellen den Blick zum Leuchtturm. Zwei Spaziergänger erklimmen mit Mühe den rutschigen Berg. Die Platten gleiten aufeinander wie Kugellager und ein Vorankommen gelingt nur schwer. Die Rettungsleiter, welche im Notfall zur Einbruchstelle eines Eisläufers vorgeschoben wird – damit der Retter sein Gewicht auf eine größere Fläche verteilt – und das Seil, welches dann zugeworfen wird, ist an diesem Tag ein wenig beachtetes Requisit. Kein Eisläufer in Sicht. Die Oberfläche des Sees ist rauh wie ein Schuppenpanzer. Rasch einsetzendes Tauwetter hat die Eisschicht vor einigen Tagen schmelzen lassen, ein Sturm vom Westen her hat die Schollen an das Ufer gedrückt. Ein Neunzigjähriger kann sich an einen ähnlichen Eisstoß erinnern, er war damals noch ein Bub.