Nach einem Fußmarsch mit schweren Rucksäcken kehren die Pilger für ein Mittagessen ein. Die Jakobsmuschel haben sie von Santiago de Compostela als Erinnerung an den Camino. Von Klein-Mariazell beim Hafnerberg bis nach Mariazell soll die Route gehen. Bei einem Tagesspensum von etwa 30 Kilometern ist das in drei Tagen zu schaffen. Nach der Besichtigung der Reliquiensammlung beim FLUHM-Orden in Klein-Mariazell geht es über die Araburg nach Lilienfeld und von dort weiter nach Annaberg, Sankt Sebastian und Mariazell. Via Sacra heißt dieser alte Wallfahrer-Weg und so heißt auch das Menü, welches die Wanderer bestellen. Hier im Gasthaus Renzenhof in Kaumberg ist man an Wallfahrer gewöhnt. Nach dem Bestellen hat Herr Pfeiffer, der Wirt, alle Zeit und Ortskenntnis, um die Tages-Route auf der Wanderkarte zu beprechen. Zum Nachlegen von Briketts zieht der Wirt einen weißen Arbeitsmantel und weiße Handschuhe an. Der gußeiserne Ofen hat Fenster aus Glimmer, man sieht das Feuer flackern. Zuletzt bringt die Köchin noch das Stammbuch und bittet um einen Eintrag.
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Eisschollen in Pannonien
Meterhoch getürmte Eisplatten am Südstrand von Podersdorf verstellen den Blick zum Leuchtturm. Zwei Spaziergänger erklimmen mit Mühe den rutschigen Berg. Die Platten gleiten aufeinander wie Kugellager und ein Vorankommen gelingt nur schwer. Die Rettungsleiter, welche im Notfall zur Einbruchstelle eines Eisläufers vorgeschoben wird – damit der Retter sein Gewicht auf eine größere Fläche verteilt – und das Seil, welches dann zugeworfen wird, ist an diesem Tag ein wenig beachtetes Requisit. Kein Eisläufer in Sicht. Die Oberfläche des Sees ist rauh wie ein Schuppenpanzer. Rasch einsetzendes Tauwetter hat die Eisschicht vor einigen Tagen schmelzen lassen, ein Sturm vom Westen her hat die Schollen an das Ufer gedrückt. Ein Neunzigjähriger kann sich an einen ähnlichen Eisstoß erinnern, er war damals noch ein Bub.