Gefrorene Trompeten

Egal zu welcher Jahrezeit, bei Firma SCHAGERL im niederösterreichischen Mank werden Trompeten höchster Güte hergestellt. Manche Musiker behaupten sogar, es seien die besten Instrumente der Welt. Ein wohl gehütetes Geheimnis ist die Rezeptur der blauen Masse, welche in die Trompeten gefüllt wird, damit sie formgerecht gebogen werden können. Nach der Befüllung der Schalltrichter mit der Masse wird in einer Kältekammer bei arktischen Temperaturen gekühlt. Etwa minus 80 Grad Celsius zeigt das Thermometer. Danach wird Jedes Instrument durch Biegen von Hand in Form gebracht. Die erstarrte Masse verhindert, dass das Messing unschön einbuchtet. Ein Instrumentenbauer scherzt während der Arbeit; „Hoffentlich vergisst die nächste Abteilung der Produktion nicht, das blaue Zeug rauszuwaschen, sonst gibt es beim ersten Solo Seifenblasen!“

Der Pfingstkönig

Er gehört zu den eigentümlichsten Bräuchen in Pannonien: Die jährlich zu Pfingsten stattfindende Kür zum Pfingstkönig. Mehrere Stunden lang dauert das „Ankleiden“ mit frischen Lindenblättern. Diese Zeremonie wird von den Männern in akribischer Einhaltung der traditionellen Abläufe durchgeführt. Hohes Geschick und Wissen um die handwerkliche Technik gehören dazu, um das Blätterkostüm stabil und haltbar zu gestalten. Zum Schluß bekommt der Bub bei diesem Initiations-Ritual auch eine Kopfbedeckung aus dichtem Laub. Ab nun ist er blind und muß an warmen Tagen durch Trinkhalm mit Wasser versorgt werden. Der Pfingstkönig wird von Mädchen flankiert und so durch das Dorf geführt. Geschenke erwartet die Gruppe beim Läuten an Türen. Eine mitgeführte Musikkapelle spielt manchmal auf und die schlangenförmige Prozession ändert ihre Formation zum Kreis und tanzt im Reigen.